Technics 1210         Cult TRAXX 4-ever !


Diese Sammlung von Techno- und Trance-Tracks enthält meine persönlichen Lieblingswerke zahlreicher bekannter und aber auch weniger bekannter DJs und Producer. Somit werden selbst hier noch einige Stücke dabei sein, die nicht unbedingt jedermanns Geschmack entsprechen - dennoch bin ich mir sicher, daß der eine oder andere Titel bei den meisten Freaks, längst vergessene Erinnerungen an alte Diskotage erwecken wird! Bei der Wahl könnt Ihr Eure eigenen Favourites einbringen und somit die Classics mitbestimmen!
Die Liste meiner kultigsten Traxx beginnt im Jahre 1991 - davor herrschte zwar noch kein absolutes schwarzes Loch in diesem Musiksektor - aber zu dieser Zeit hatte ich noch nicht genügend Einblick in die damaligen Produktionen. So waren die ersten trancigen Tracks in den Jahren 1988 und 1989 - der Dämmerung unserer heutigen elektronischen Musik - nur in den wenigsten Underground-Clubs in Detroit, Frankfurt oder Berlin zu hören. Von einer im Plattenladen erhältlichen Vinyl sprach bzw. wagte damals noch niemand zu träumen...
Die Vorväter unserer heutigen elektronischen Musik - generell DJ und Producer in einem - konnten damals noch an einer Hand abgezählt werden: so waren da Sven Väth und Mijk van Dijk. Selbst heute ist es uns nicht möglich, die genaue Geburtsstunde von Techno, oder Trance zu bestimmen - aber vielleicht ist gerade das mit einer der Reize an diesem Musikgebiet.


classics 1991 - 1995             classics 1996 - 2000             classics 2001 - 2005             Wahl



A BRIEF HISTORY OF TECHNO

Zuerst einmal will ich versuchen, anhand dieses Stammbaumes einigermaßen die Zusammenhänge zwischen den heutigen Stilrichtungen von TECHNO zu erläutern - die ersten werden nun aber schon die Nase rümpfen, da der Begriff TECHNO ja an sich auch wieder nur eine der zahlreichen Facetten der elektronischen Musik widerspiegelt. Ich will TECHNO nun im Folgenden aber als Überbegriff für die meisten Gattungen der elektronischen Musik nutzen!


der Stammbaum unserer elektronischen Musik



Angefangen hat es wohl so gegen 1980, als die ersten DJs in London und in Berlin auf die Idee kamen, zwischen den einzelnen Platten nicht immer eine gewisse Pause zu lassen. Diese ersten richtigen DJ-Pioniere begannen, ihre Tracks so auszusuchen, daß ein sauberer Übergang möglich war - oft war die Geschwindigkeit der beiden Tracks aber zu verschieden und so wurde eben der Pitch-Schalter am Technics-Turntable zum unentbehrlichen Hilfsmittel! Mit Hilfe der immer besser werdenden Mischpulte, wurden die einzelnen Stücke immer mehr zu einer einzigen Einheit verschmolzen - schnell kam eine weitere Fertigkeit hinzu: das Sampeln und die Erstellung von bestimmten Loops, welche die Menge in den damaligen Clubs schnell in Ekstase versetzte. Für diese Innovation war ein kleiner Kasten notwendig - welcher den Aufdruck Roland 303 trug - der erste Synthesizer in kompakter Bauweise erblickte im Jahre 1982 das Licht der Welt und ermöglichte erstmals einem breiten Teil der Bevölkerung den Zutritt in die Welt der elektronischen Musik. Als in den USA noch in vollverspiegelten Diskos zu Liedchen wie YMCA getanzt wurde, waren bei uns schon die Grundsteine eines komplett neuen Musikstils gelegt!

Erste namhafte Formationen erschienen am Himmel und schufen die ersten Werke in dieser neuen Musikära. Bis zum heutigen Tage schallen Namen wie YELLO oder KRAFTWERK noch lange nach - die meisten unserer heutigen Acts berufen sich auf diese Vorbilder. So war es kein geringerer als WESTBAM, der mit 17 zum ersten Male in einem Berliner Laden dem Sound von YELLOs Bostich lauschte - sein Entschluß stand fest - das will ich auch einmal machen! YELLO stand für einfache aber prägnante Musik - minimalistisch, wie wir heute sagen würden - und einen sehr direkten Sound. Auch Künstler wie CARL COX. JAM & SPOON. OLIVER LIEB. ORB und MOBY berufen sich noch heute oft auf deren Grundmotive!

Parallel zu der damaligen Subkultur in Europa, entwickelte sich in Detroit und Chicago eine wesentlich härtere und schnellere Variante der 80er Disco-Music: HOUSE war geboren und startete schnell seinen Eroberungsfeldzug auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent - ob nun HOUSE mehr von TECHNO beeinflußt wurde, oder anders herum, ist fraglich - auf jeden Fall wurden erste Elemente zwischen den bis damals noch so verschiedenen Richtungen ausgetauscht! Klar gesagt werden kann jedoch, daß sich im Jahre 1989 diese beiden Hauptrichtungen fest etabliert hatten. Nun ging alles sehr schnell - auch wenn sich anfänglich nur wenige HOUSE-Enklaven in Europa befanden, so z.B. in London, nahm die Zahl der Underground-Clubs immer stärker zu! Dennoch kamen am Anfang die neuen Houseimpulse ausschließlich aus den Staaten z.B. von CARL COX, während an unserem TECHNOsound hauptsächlich in den Frankfurter und Berliner Clubs TEMPLE. TRESOR oder CRAY gebastelt wurde!

Als im Sommer 1989 der ibizenkische Club AMNESIA mit einem LiveAct von YELLO eröffnet wurde, zeichnete sich ein erste Spaltung ab, welche gegen 1991 vollendet war: mit der Gründung der Label low spirit und eye.Q wurde eine weichere, kreativere und melodiösere Richtung des TECHNO erschaffen! TRANCE war geboren! Vorreiter waren hier SVEN VÄTH. WESTBAM oder MOBY. Die richtigen Hardcoretechno-Freaks blieben jedoch ihrer Schiene treu - jedoch steuerte diese starre Richtung schnell dem Untergang entgegen und ging dann im Jahre 1993 in EXPERIMENTAL über, da der monotone Sound der alten Technotracks einfach zu schnell langweilig geworden war. Wie der Name schon sagt, war die EXPERIMENTAL-Zeit eine Phase der Experimente und Versuche - aus Ihr gingen der völlig fremdartig klingende - manche nennen diese Richtung deshalb auch oft ABSTRACT - und bassbetonte DRUM'N BASS hervor. 1995 war dann auch die Geburtsstunde des minimalistischen ELECTRO. Erschaffen von DJs, denen der ganze Techno-Sound zu überwältigend, überladen und zu profan wurde, war ELECTRO von seiner Beschaffenheit sehr stark an die Wurzeln der 80er angelehnt. Erste Tracks wurden von MARUSHA und DAFT PHUNK präsentiert. Während ELECTRO bis zum heutigen Tage seiner Schiene weitgehend treu blieb und auch nicht verkommerzialisiert wurde - so entwickelte sich der erste DRUM'N BASS mit Acts wie BASSFACE SASCHA immer weiter - dies konnte und kann man noch heute am besten im Münchner ULTRASCHALL im grünen Raum nachvollziehen.

Auch in der TRANCE-Szene war man nicht untätig, so wurde ein noch entspannteres und ruhigeres TRANCE geboren, welches so gegen 1994 in das indisch orientierte GOA und das hierzulande geläufigere AMBIENT oder CHILL OUT aufgesplittet wurde. Endlich konnten die gestreßten Raver auf ihren Megaparties zu schönen und abgehobenen - und vorallem beruhigenden - Klängen in den ChillOut-Areas relaxen, und mußten trotzdem nicht auf ihre elektronische Musik verzichten! Nun waren dort sogar Gespräche in normaler Lautstärke möglich!

Um sich von den sanften Sounds besser abzugrenzen - bezeichneten sich die Hardliner des TRANCE nun als HARDTRANCER - so z.B. DJ DAG. DJ SCUD oder RESISTANCE D - diese Abgrenzung wurde aber schon im Jahre 1994 mit dem Beginn der AMBIENT-Ära wieder hinfällig. Seitdem blieb TRANCE das, was es bis zum heutigen Tage ist : eben nicht zu hart, zu gemein, zu schnell, aber trotzdem immer wieder aufregend und innovativ - und wer schon einmal im Stuttgarter proTON oder dem inzwischen geschlossenen Technoclub im Dorian Cray [FFM] war, weiß welche Wirkung diese Musik auf den gesamten Körper haben kann! Immer wieder kommen Einflüsse aus der DRUM'N BASS-Richtung herein und kreieren neue phantastische Sounds. Das die Entwicklung nicht stehen geblieben ist, zeigt am deutlichsten ein weiteres Splitting in den Jahren 1996 - 1997: aus DRUM'N BASS ging der noch schnellere und vorallem gemeinere TRIP HOP und der von Minimalisten sehr geschätzte ACID hervor. ACID - auch oft INTELLIGENTE MUSIK genannt - ist eine perfekte Symbiose aus jazzigen Elementen wie Saxophonklängen, schnellen beats, einem elektronischen Sound und einem sehr hohen Anspruch.

Was uns die Zukunft an neuen TECHNO-Facetten bringen wird, kann heute noch keiner sagen - aber sterben wird unsere Musik bestimmt nicht! Übrigens, die gestrichelte Linie, die hinter TECHNO abzweigt, steht für den Stil TECHNO an sich - hier wird gestritten, ob es TECHNO direkt noch gibt, oder ob er vollständig in den anderen Richtungen aufgegangen ist! Eine mögliche Fortsetzung findet der einstmals monotone und toughe Stil TECHNO seit dem Jahre 2000 in einer neuen Techno-Gattung namens SCHRANZ. Von Mitbegründer CHRIS LIEBING in die Welt gesetzt, verbreitete sich der neue, minimalistisch und bassbetonte Style schnell wie ein Virus durch die Clublandschaft. Wer im Raum Stuttgart SCHRANZ hören möchte, sollte mal einen Blick in's PRAG werfen.




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