Highlight 7/'01:


LOVE PARADE XIII - join the love republic

LOVE PARADE 2001

Wir befinden uns im Jahre 13. Die legendärste aller Paraden - nein, sogar das legendärste aller Technoevents - feiert die LOVE REPUBLIC. Kein anderes Event - nicht einmal die MAYDAY hat es geschafft - wie die LOVE PARADE - zu solchem Ruhm zu gelangen. LOVE PARADE steht für Sonne, Liebe und natürlich für gute Musik. Niemand kommt in der heutigen Zeit umhin, den Begriff Techno zu erklären, ohne daß der Name LOVE PARADE fallen wird. Die Mutter aller Paraden - dieses Jahr hat sie schon zum 2. Mal mehrere kleine Töchter in verschiedenen Städten um den gesamten Globus herum bekommen - schrieb eine Erfolgsstory ohne Gleichen. Schließlich ist ein Besucherzuwachs von 1.000.000 % innerhalb der letzten 12 Jahre einmalig in der gesamten Musikwelt - im Jahre 2000 feierten 1,3 Millionen Raver und 1999 sogar 1,5 Millionen in den Straßen Berlins!
Dieses Jahr wird die Zahl der Besucher voraussichtlich die Millionengrenze wiederum überschreiten. Eine Umfrage von 1999 hat ergeben: 90 % der Besucher wollen wieder kommen.

Unter dem Motto join the love republic startet die Parade traditionell um 14.00 Uhr am Samstag, den 21.07.01 auf dem Ernst-Reuter-Platz und am Brandenburger Tor. Nachdem die beiden Züge auf der Straße des 17. Juni aneinander vorbeigezogen sind, wenden sie am jeweiligen Startpunkt des anderen, um sich dann am großen Stern zu treffen. Dort, an der Siegessäule beginnt die Kundgebung gegen 18.30 Uhr. Circa 50 Trucks werden bei der LOVE PARADE 2001 den phatten Sound liefern, etwa 250 DJs werden im pausenlosen Einsatz sein. Zahllose Vor- und Afterparties werden dieses Wochenende wieder in das allerbeste Partywochenende des Jahres verwandeln.

LOVE PARADE XIII - join the love republic

2000 gab es wichtige Neuigkeiten: die Loveparade wurde international! Im letzten Jahr gab es Paraden in Österreich (Wien) und Großbritannien (Leeds), Israel (Tel Aviv) und Süd-Afrika (Kapstadt). Unter dem gleichen Motto: "One World - One Loveparade" feierte man enthusiastisch auf 3 Kontinenten! Das Ergebnis: ähnlich wie für das Internet gilt für die Technobewegung und die LOVE PARADE: stetig steigende Besucherzahlen aus allen Teilen der Erde - eine globale Plattform ist geschaffen - Gleichgesinnte werden verbunden - eine Idee wird vernetzt. Dr. Motte sagte dazu: 'Musik kennt keine Grenzen und keine Nationalität!'.


Gegen 19 Uhr nehmen die Wagen Aufstellung zur Abschlußkundgebung der LOVE PARADE 2001 an der Siegessäule - dem ultimativen Finale! Mit der Begrüßung durch den Gastgeber Dr. Motte beginnt das Motto der LOVE REPUBLIC seine Reise in die Welt. Der heißeste Tag der Welt kocht direkt im Anschluß über, wenn einige der begehrtesten DJs ihr bestes geben...

Nun steht es fest! Hier sind die DJs, die für Euch am 21. Juli auf der Abschlußkundgebung an der Siegessäule spielen werden. Es gibt zwei Bühnen, eine zeigt in Richtung Ernst-Reuter-Platz [ER] die andere Richtung Brandenburger Tor [BB]. Hier siehst du wo und wann Dein Lieblings-DJ die Platten dreht!

Dr. Motte
LOVE 18.00   Ellen Allien (Berlin) BB
18.20   Chrysler and Klang (Mexico City) ER
18.40   Blank & Jones (Ruhr) BB
19.00   Surgeon (UK) ER
19.20   DJ Rush (Chicago) BB
19.40   Hell (München) ER
20.00   Rede Dr. Motte
20.05   Lexy (Berlin) BB
20.25   Fonar & Groove (Moskau) ER
20.45   Blake Baxter (Detroit) BB
21.05   Chris Liebing (Frankfurt) ER
21.25   Marc Spoon (Frankfurt) BB
21.45   Luke Slater (UK) ER
22.05   Westbam (Berlin) BB
22.25   Dr. Motte (Berlin) ER
22.45   Paul van Dyk (Berlin) BB
23.05   Loveparade Anthem BB
23.10   Ende


... und wie immer solltet Ihr schon am Freitag anreisen, ein Zelt oder 'ne Bude haben, nicht mit dem Auto kommen - denn Parken IST NICHT, viel zu trinken dabei haben und nicht alles demolieren! Sollte Ihr Euch an all das halten - und Eure kleinen Pillen zuhause lassen - dann werdet Ihr wieder einmal DAS Wochenende des Jahres erleben - PARTY ON!


die loveparade im www


[ das motto ]

JOIN THE LOVE REPUBLIC
Wir versammeln uns seit Jahren in friedvoller Art an historischer Stätte auf der 'Straße des 17. Juni' mit dem Ziel, die Menschen in Freude zu vereinen und zu einem weltoffenen, toleranten Verhalten zu inspirieren.
Millionen von Loveparade Teilnehmern tun dies jedes Jahr am 2. Samstag im Juli, um diesen Geist vorzuleben und um ein Beispiel zu geben. Wir wollen das auch in Zukunft tun!
Wir wollen, daß der Stellenwert der Musik und der Jugendkultur nicht ständig in Frage gestellt wird!
Wir wollen uns nicht aus der Stadt verbannen lassen und wir wollen unseren Feiertag nicht verlegen!
Wir wollen keine Winkelemente schwenken, keine Fackelzüge machen, keine Parolen skandieren und auch keine Gewalt anwenden, um als Versammlung Anerkennung zu finden!
Wir wollen uns nicht verbiegen und dadurch unsere Vision in Frage stellen!
Wir haben eine Vorstellung von einer besseren Welt und wir haben eine Idee wie man sie schafft!
Es kann nicht sein, daß wir in einer Berliner Republik als lästig empfunden werden, nur weil man unsere Ausdrucksform nicht versteht und akzeptiert.
Aus diesem Grund demonstrieren wir am 21. Juli für die LOVE REPUBLIC!
Die LOVE REPUBLIC kennt keine Grenzen und keine Staatsangehörigkeit.
Sie steht für Internationalität und die positive Beteiligung der Jugend an der Entwicklung der Gesellschaft im vereinigten Europa und der Welt.



[ history ]

1989 fand die erste LOVE PARADE auf dem Berliner Ku'damm statt - initiiert von DJ Dr. Motte. Er hatte die Idee, auf der westlichen Touristenmeile eine "Housedemonstration" zu veranstalten. Friede, Freude, Eierkuchen war das Motto. Statt gegen etwas, wie sonst für eine Demo üblich, wurde für etwas demonstriert - nämlich für Toleranz, Respekt und Völkerverständigung - und statt trockener Parolen gab es Musik. So stetig wie die Begeisterung für Techno in den Folgejahren wuchs, so stetig wuchs auch die Teilnehmerzahl bei der LOVE PARADE. Daß die ursprüngliche Motivation der Veranstalter, die Technobewegung aus den Clubs in den öffentlichen Raum zu bringen, aber einen derartigen Zuspruch finden würde, war nicht abzusehen. Doch die von Dr. Motte viel beschriebene Kraft der Musik zeigt ihre Wirkung: waren es 1989 noch 150 LOVE PARADE Teilnehmer, so zogen 1990 bereits 2000 Raver durch die Berliner City, 1996 waren es 750.000 und im Jahr 1999 dann 1,5 Millionen! Nun mußte die Route der LOVE PARADE auf die Straße des 17. Juni verlegt werden - und dort findet sie auch dieses Jahr wieder statt...

Party on!


Eine Sache steht aber ganz am Anfang: Ihr seid nicht allein! Die LOVE PARADE kann nur weiterhin erfolgreich werden, wenn Ihr den anderen die gleichen Rechte einräumt, die Ihr selber habt. Wenn Ihr die anderen respektierst, können alle gemeinsam tanzen und Spaß haben. Achtet auf Euch und besonders auf die anderen. Durch ihre Gewaltfreiheit und das friedliche Verhalten der Teilnehmer ist die LOVE PARADE ein Beispiel für alle. Und das soll auch so bleiben - denn jeder von Euch repräsentiert die LOVE PARADE!

LOVE [ ... der Doktor spricht ... ]

loveparade 2001?
ihr könnt eine demonstration vielleicht verbieten, denn das haben wir von euch nicht anders erwartet. unsere bewegung könnt ihr aber nicht aufhalten. musik ist unsere sprache. das versteht ihr nicht. musik ist unser leben, kommt aus unseren herzen, bringt uns zusammen und öffnet uns neue wege. das wollt ihr nicht. ihr wollt kontrolle bis in unsere seele und schärfere gesetze, um uns zu diskriminieren. wir wollen einfach friedlich miteinander tanzen. ihr könnt nicht haushalten. wir aber organisieren uns selbst und schließen musikalische kooperationen. ihr im elfenbeinturm habt keinen kontakt zu uns. schaut her, wir sind auf der straße und zeigen, wie wir miteinander umgehen. wir kommen mit plattenspielern und spielen unsere schallplatten. ihr kennt keine lieder. ihr zwingt uns, die gerichte anzurufen, aber wer weiß schon, auf welcher seite die stehen. eure gerichte werden nur nach euren gesetzen urteilen. ihr habt auch keine moral, denn es geht euch nur um euren eigenen vorteil. wir sind mit unserer musik glücklich und wachsen zu einer weltweiten bewegung, die ihre eigenen rituale hat.
ihr habt eure wurzeln vergessen.
wir bauen darauf auf.
wir sind hier - unter euch - aber unangreifbar.
wir sind anders und müssen weiter.

... dies waren die Worte von Dr. Motte! Hier könnt Ihr Euch noch kurz selbst ein Bild davon machen, wie die Besucherzahl geradezu exponentiell wuchs! Unter dieser kleinen Statistik habt Ihr die Möglichkeit, auf meine Seiten der LOVE PARADE 1998,1999 bzw. 2000 zuzugreifen, um dort noch wesentlich mehr Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der LOVE PARADE zu finden!



es wird langsam Nacht


  • 1989
  • 1990
  • 1991
  • 1992
  • 1993
  • 1994
  • 1995
  • 1996
  • 1997
  • 1998
  • 1999
  • 2000
  • 150
    2.000
    6.000
    15.000
    30.000
    120.000
    300.000
    750.000
    1.000.000
    1.100.000
    1.500.000
    1.300.000
    LoveSign
    ... und dieses Jahr müssen wieder 1,5 Mio Leute her - also ab nach BERLIN ...



    Nun hat es doch geklappt! Und diesmal findet Ihr hier meine
    persönlichen Impressionen zu diesem Top-Event ...
    Zusätzlich könnt Ihr hier auch meine Love Parade '98, meine
    Love Parade '99 & meine Love Parade '00 Seiten besuchen !





    Fotogalerie Schau Dir unsere Love Parade Bilder an ...


    DANACH...

    Wer hätte das gedacht - noch am Mittwoch den 18.7. war ich der festen Überzeugung, daß sich wieder einmal niemand finden würde, der mit mir die weite Odyssee in die Bundeshauptstadt antreten würde. Doch dieses Jahr - im Jahre 2001 - war eben doch alles ein klein bißchen anders... Denn an besagtem Mittwoch sollte meine süße Kathrin erfahren, daß sie zusammen mit Partyrakete Cori bei Radio RPR1 einen Wagenplatz auf dem Nature One Float, zwei Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel Estrell und die Anfahrt im ICE gewonnen hatten. So gab es dann auch für mich kein Halten mehr. Nur wer sollte jetzt noch mitkommen - denn alleine die weite Fahrt nach Berlin antreten!? - darauf hatte ich auch keine Lust - und der ICE der Mädels war dann doch etwas zu teuer, wenn man nicht gerade gewonnen hatte. Die Lösung war schnell gefunden: ein kurzes Telefonat mit Mario genügte und schon war dieser voll und ganz von der Idee begeistert. Das nenne ich eben spontan! So wurden also schnellstens die Tickets für den Sunshine Live Zug nach Berlin besorgt - gewissermaßen im Last-Minute-Verfahren - denn eigentlich war ja bei Radio Sunshine Live schon Verkaufsschluß. Und zwei Tage später war es dann auch schon soweit: am Freitag, den 20.7. betraten wir gegen 20.00 Uhr am Stuttgarter HBf den legendären TRAIN TO LOVE PARADE und begaben uns zusammen mit hunderten von anderen Clubbern auf den weiten Weg in die ferne Hauptstadt - ... nichts wie ab nach Berlin ...!

    Die Fahrt im Sunshine Live Zug war sehr intensiv: schnell waren die Vorräte an mitgebrachtem Vodka Red Bull (Spezialmischung!!!) und Sangria aufgebraucht und begannen ihr verhängnisvolles Werk... Während sich erste Anzeichen langsam bemerkbar machten, lauschten wir noch gemütlich sitzend dem Sound der Sunshine Live Residents, die im Partywagen kräftig am Einheizen waren. Als dann nach OVERDOG, dem RUNNING MAN, ERIC SSL endlich MARC JEROME an die Reihe kam, machten wir uns auf die lange Reise durch den Endlos-Zug. Um von unserem Wagen mit der Nummer 13 bis zum Partywagen mit der Nummer 7 zu kommen, benötigten wir geschlagene 15 Minuten - die inzwischen schon stärker gewordenen Effekte des Sangria-Vodka-Bull Konsums halfen uns dabei auch nicht gerade. Das superphatten Set von MARC ließen wir uns aber dennoch nicht entgehen. Und so feierten wir mitsamt der brodelnden Crowd und hatten mit allerlei Kurven, vereinzelten Bremsmanövern und der schwankenden Tanzfläche doch sehr stark zu kämpfen - dennoch siegte unser noch vorhandener Gleichgewichtssinn und wir gingen nicht zu Boden! So feierten wir mit absolutem Vollgas bis kurz nach 0.00 Uhr, als MARC JEROME dann die Regler an den nächsten Sunshine Live DJ übergab. Danach machten wir uns auch wieder auf den Weg zurück in den weit entfernten Wagen 13. Dort angekommen, überwältigten mich dann endgültig die Synergieeffekte der Vodka-Sangria Kooperation (1+1=3) und ich fiel in einen tiefen Schlaf, aus dem ich erst kurz vor der Hauptstadt am nächsten Morgen wieder erwachte...

    Endlich in Berlin angekommen, machten wir uns nun - wieder gut erholt - auf, besagtes 4-Sterne-Hotel Estrell zu finden. Nach ersten (verwirrenden) Erfahrungen mit dem Berliner S-Bahn Netz schafften wir es dann auch, die richtige S-Bahn auszuwählen. Im Hotel gab es dann ein Wiedersehen mit unseren beiden "Gewinnermädels" - die sich frisch erholt in ihrem Zimmer auf das nahende Großevent vorbereiteten. Im Gegensatz zu uns hatten sie die Nacht schließlich nicht in einem schwankenden Partyzug, sondern in einem warmen und gemütlichen Bettchen verbracht und vor dem Schlafengehen nur eine "kleine" Kneipentour mit TILLMANN UHRMACHER und anderen Promis veranstaltet. Nachdem auch wir uns kurz erfrischt und gestylt hatten, sollte es also endlich losgehen. Die S-Bahn brachte uns wieder zurück in die Innenstadt, wo wir uns kurz gegen 13.00 Uhr am Ernst-Reuter-Platz einfanden.

    Der erste Eindruck war erschütternd: die weiten Straßen waren noch größtenteils menschenleer und trotz des guten Wetters wollte einfach keine richtige Stimmung aufkommen - 13.00 Uhr war eben doch etwas zu früh! Doch dieser Zustand sollte sich schnell ändern - schon kurz vor 14.00 Uhr hatte sich die Situation entscheidend gewandelt - nun gab es absolut kein Vorwärtskommen mehr und die Menge war schon am toben, obwohl noch keiner der Wagen das Soundsystem angeworfen hatte. Punkt 14.00 Uhr war es dann aber endlich soweit: der Wagen Nummer 1 aus Hamburg donnerte los. Das Float der Hamburger Clubs TUNNEL, BAMBU & PRIVILEGE überzeugte durch sein edles Design (ganz in Schwarz) und durch einen noch edleren Trance-Sound. Schnell folgte diesem Truck der grasgrüne Schaumstoffwagen des deutschen Skandal- und Null-Niveau-Fernsehsenders RTL II - aber im Gegensatz zur niedrigen Qualität des Fernsehprogramms war das Design des Wagens wirklich sehr gelungen. Dennoch ließen wir diesen Wagen relativ schnell an uns vorbeiziehen, denn dahinter lauerte schon der Truck des KOMBINATS - besetzt mit lebendigen Plastinaten aus der Erfolgsaustellung Körperwelten bat er einen besonderen Anblick - oder besser gesagt Einblick in das Innere der Tänzerinnen. Da hier auch der Sound stimmte, zogen Spontanraver Mario und ich eine ganze Zeit hinter diesem Wagen her, bis uns schließlich das Float von Europas beliebtestem OpenAir-Rave NATURE ONE einholte. Auf diesem knallroten Lovemobil waren dann auch Cori und meine Kathrin schon kräftigst am Abfeiern und Abtanzen - ich mußte damit leider noch bis 17.00 Uhr warten, denn erst dann durfte ich selbst den NATURE ONE Wagen erklimmen und persönlich on Deck mitfeiern. So blieben Mario und ich also am Boden der Tatsachen und ravte in den gewaltigen Menschenmengen zu dem Sound der NatureOne Stars TILLMANN UHRMACHER und TAUCHER. Leider zog auch dieser Wagen irgendwann an uns vorbei, so daß wir schließlich beim GENERATION EUROPE Float von BLANK & JONES ankamen. Auch hier bot man uns einen wunderbare Deko und einen einwandfreien Trance-Sound wie man es von den beiden eben gewohnt ist. Der Wagen danach war vom Design und der Gesamtlänge her doch etwas spartanischer ausgefallen, als seine Vorgänger, was ziemlich überraschte - schließlich ist hier vom ELECTRIC KINGDOM Truck die Rede - mit keinen geringeren als den Technolectro-Allstars MR.X & MR.Y, ICON, LEXY,... an Bord. Dafür entschädigte der Sound - denn der ging wirklich weit nach vorne - eben Technolectro in Reinstform. Kurz bevor wir die Siegessäule - und damit die Halbzeit der Strecke - erreichten, holte uns dann auch der laut donnernde Wagen der VANDIT RECORDS ein - und was mußten wir da an Bord dieses Technogiganten sehen bzw. hören??? ... die 2 Herren des SAFRI DUOS gaben sich die Ehre 'on Deck' - und boten auch noch eine Live Performance auf ihren Drums. Einfach Wahnsinn --- Abfahrt! An der Siegessäule angekommen ging dann gar nichts mehr, denn der gewaltige Platz um die Goldelse herum wurde schon von zehntausenden wild feiernder Raver bevölkert. So konnte sogar noch der Truck des ECHO TEMPLE an uns vorbeiziehen - der mit einer sehr aufwendigen Pyramiden- und Wüstendeko sein Heimatland Ägypten bestens repräsentierte. Aber nicht nur die Deko - auch der Sound war von bester Qualität - feinstes Trance mit etwas südländischem Touch! Doch nun war es langsam an der Zeit, sich wieder nach vorne zu kämpfen, denn schließlich hatten wir ja um 17.00 Uhr eine Verabredung am NATURE ONE Wagen. Einfacher gesagt als getan, wenn einen eigentlich nur 3 Wägen vom derzeitigen Standpunkt bis zu besagtem Ziel trennen - dennoch brauchten wir für diese Strecke ganze 45 Minuten. Und spätestens jetzt mußten wir uns auch eingestehen, daß doch ganz schön was los war - auf der LP2001! Denn das können unmöglich weniger als 1 Million Partypeople gewesen sein, die die Straße so extrem verstopften.

    Am NATURE ONE Wagen angekommen, hieß es dann Abschied nehmen, denn trotz aller Versuche konnte der 'Türsteher' nicht dazu überredet werden, Mario auch ohne Eintrag in der Gästeliste 'an Bord' zu lassen. Dennoch durfte zumindest ich das Lovemobil erklimmen. On Deck traf ich dann sehr schnell auf meine süße Kathrin und unsere Party-Cori, die an der Brüstung schon (oder immer noch!?) 100% Vollgas gaben. Mario blieb leider nichts anderes übrig, als uns vom Groundlevel aus anzufeuern und eben kräftig weiterzufeiern. Das tat er dann auch - und folgte unserem Float für mehrere Kilometer bis wir dann wieder bei der Goldelse ankamen. Das Feeling und die Stimmung an Bord eines solchen Lovemobils ist einfach unbeschreiblich - du feierst, die Menge unter Dir feiert, überall nur glückliche Leute und ein wunderbarer Sound um Dich herum - das ist eben Loveparade pur ---- und das kann sehr schnell zur Sucht werden...

    So ging dann auch unsere unvergleichliche Fahrt auf 'unserem' Lovemobil viel zu schnell vorüber - doch als wir zum zweiten Male an der Siegessäule ankamen, hieß das noch lange nicht Feierabend für uns. Nachdem dort nämlich die Hälfte der Wagen einen donnernden Kreis um die Goldelse gebildet hatten, wurden die Soundsysteme der Trucks gleichgeschaltet. Und jetzt ging's erst richtig los! Denn von nun an schallten alle Floats im Gleichtakt zu den Beats der Top-DJs an der Siegessäule. Besonders positiv fielen mir bei diesen Performances zum einen DJ RUSH aus Chicago, BLANK & JONES aus dem Ruhrgebiet und zum anderen - nach Dr.Motte's Rede - die beiden russischen DJs FONAR & GROOVE auf. Überhaupt nicht überzeugen konnte (wieder einmal) MARC SPOON - aber zum Glück ging sein "Set" ja nur 20 Minuten. Kurz nach 22.00 Uhr verließ unser Truck dann den 'Feierkreis' und ließ die Säule hinter sich - dann mußten auch wir den Wagen verlassen. Absolut am Ende - ausgebrannt - aber trotzdem begeistert und voller Euphorie, machten wir uns nun wieder auf den Rückweg in's Hotel. Dort wurde dann kurz das weitere Vorgehen besprochen und in kleinem Kreise (unsere Mädels, MARC JEROME und Party-Chris) gemütlich Abend gegessen und etwas entspannt...

    Denn schließlich war die Nacht noch jung - und die LOVESTERN GALAKTIKA als bekannteste und beliebtestes Afterparty der Love Parade erwartete uns schon. Auch hier kann ich nur in wenigen Worten beschreiben, was uns dort erwartete und was dort abging: eben einfach EINZIGARTIG: der Sound, die Location, die Lichter, die Laser, die Dimension - WOW!!! - just PARTY ON.... Leider mußten wir dann aber relativ schnell feststellen, daß der lange Love Parade Tag doch etwas gezehrt hatte. Und wer (so wie wir) eben nichts von den kleinen 'Muntermacher'-Tabletten hält, hatte nun doch langsam seine letzten Energie-Reserven verbraucht. Also war es für uns um 4.30 Uhr höchste Eisenbahn und nachdem Mario schon tanzend auf dem Nature One Floor eingeschlafen war, hieß es wirklich 'time to say good-bye'.

    Nach einer sehr kurzen Nacht auf dem Zimmer unserer beiden Mädels (ca. 2 Stunden Schlaf) mußten wir dann auch schon wieder Richtung Bahnhof aufbrechen, wo uns unser Lovetrain erwartete. Kaum eingestiegen, fielen wir sogleich in einen tiefen Schlaf, aus dem wir erst wieder erwachten, als MARC JEROME im Partyabteil hinter den Turntables stand und dort die ausgebrannte und fußkranke Menge ein letztes Mal rockte. Auch wir gaben unser letztes - und selbst der Verstärker war am Ende, denn schon nach 60 Minuten verabschiedete er sich für mehrere Minuten und konnte nur dank des schnellen Einsatzes des 'Sunshine Live Erste Hilfe Teams' wiederbelebt werden. Wenig später fuhren wir dann auch im Stuttgarter Hauptbahnhof ein, wo unser unvergleichliches, unvergeßliches und unglaublich spontanes Love- Weekend sein trauriges Ende fand.
    Aber keine Sorge - das war bestimmt nicht unser letzter Ausflug nach Berlin - denn solange es die Love Parade gibt, werden wir diese auch feiern...   ... oder etwa nicht???

    LOVE

    LOVE

    LOVE

    LOVE

    LOVE
    ... die Abschlußkundgebung an der Siegessäule ...

    Hallo, ich bin´s
    Hallo, Euer Dr. Motte.
    Seid Ihr alle da?
    Herzlich willkommen auf der Love Parade 2001.
    Hier in Berlin.
    Wie geht es Euch?
    Ich freue mich Euch hier zu sehen.
    Wir sind die größte Demonstration für Frieden in der Welt!
    Laßt uns eine Botschaft des Friedens nach Genua in Italien senden.

    -AH-

    Wir machen weiter in den Straßen zu unserer Musik zu tanzen.
    Damit demonstrieren wir unsere Ideale.
    Denn - Musik ist unser Leben.
    Wir wollen frei sein und fordern unser Recht auf Demonstrationsfreiheit.

    -AH-

    Das jetzige Chaos in unserer Szene nutzen wir, um uns an unsere ursprünglichen Ideale zu erinnern. Wir lernen aus den gemachten Fehlern, machen anders als bisher weiter und teilen die Energie die uns trägt durch das Erleben unserer Musikkultur miteinander, das ist unsere Tradition. Und das können wir gut. Wir alle hier sind doch die moderne Clubkultur! Wir sind Musikliebhaber, Tänzer, DJs, Clubs, Labels, Musiker.
    Und?
    Wir wollen feiern!
    Doch dafür brauchen wir Freiräume.
    Und wie schaffen wir die?
    Ich habe eine Idee.
    Laßt uns ALLE zusammen eine nicht Profit orientierte Struktur aufbauen, die unserer Musikfamilie als neutrale Plattform zur Verfügung steht. Dazu rufe ich jetzt hier zur Gründung einer weltweiten unabhängigen Stiftung auf, die unseren gemeinsamen Zielen und denen dient, die Teil der elektronischen Tanzmusikszene sind.

    Sinn dieser Stiftung soll es sein, daß ursprüngliche Anliegen der Love Parade zu verwirklichen:
    Einen glücklichen Zustand ausnahmslos für alle auf der Erde, mit den Mitteln unserer Musik herbeizuführen.
    Es wird ein szeneübergreifender und interkultureller Dialog gestartet werden, in dem Begegnung und Aktionen stattfinden, so daß sich unsere Szene aus sich selbst heraus befruchtet.
    Und daß dadurch der Nutzen und Gewinn auch an Euch, die Basis der Szene, da wo Ihr lebt und arbeitet, zurückfließt. Das bedeutet für die Fortführung unserer Musik- und Tanzkultur, daß wir alles unser Wissen zusammentragen und allen zur Verfügung stellen.
    Unabhängig von Hautfarbe, Nationalität, Bildung, Alter und Religion. Jeder kann mitmachen, wenn alle, denen unsere Ideale am Herzen liegen, es wollen und dazu beitragen, wird es sich auch mit Leben füllen. Auch die Loveparade kann ihres dazu beitragen. Die Vielfalt von Euch allen, kann sich unter diesem großem Schirm, überall dort, wo ihr aktiv werdet, zum Wohle aller entfalten.

    Vielen Dank

    Dr.Motte


    LOVE ... und hier noch ein paar 'harte' Fakten zur LP2001 ...

    • etwa 1,2 Millionen Raver (laut Veranstalter) - 800.000 (laut Polizei) - feierten in Berlin

    • 78 Sonderzüge brachten die Partypeople in die Rave-Metropole

    • 45 Floats zogen um die Siegessäule

    • 250 DJs aus Deutschland, Israel, Ungarn, Polen, Tschechien, den Niederlanden, Ungarn, Rußland und den USA gaben Vollgas

    • die Parade zog fast 10 Stunden lang durch Berlins Straßen

    • 835 Sanitäter und 40 Ärzte leisteten 3800 Ravern in 28 Lazaretten Erste Hilfe

    • rund 2000 Cops und 1700 Mann vom Grenzschutz waren im Einsatz

    • dennoch gab es nur 180 Festnahmen

    • die Crowd hinterließ fast 200 Tonnen Müll im Tiergarten
    • dafür gaben die Raver insgesamt 200 Millionen Mark in der Hauptstadt aus

    • trotzdem machte der Veranstalter Planet.Com ganze 1,5 Millionen Mark Verlust
    ... aber laßt Euch dennoch nicht unterkriegen - nächstes Jahr wird alles wieder gut ...



    © by Carsten Reber








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